musik netz werke - Referenten

Konzert UA: 20:00 Uhr, 03. Oktober 2001, Reutersaal
Werkdiskussion und Klanginstallation: 10:00 Uhr, 04. Oktober 2001, Seminarraum Foyer

Der Geiger Clemens Merkel (1968 im Badischen geboren, seit 1999 in Montréal/Canada lebend) zählt heute zu den vielseitigsten Interpreten zeitgenössischer Musik. Er gibt regelmässig Konzerte in Deutschland, Europa und Nordamerika, sein Repertoire umfasst dabei ein weites Spektrum verschiedenster Stilrichtungen bis hin zu improvisierter Musik. Er ist Mitglied des Bozzini Quartetts (Montréal) wie auch des Ensemble Kore (Montréal) sowie des Thürmchen Ensembles Koeln.

Bekannt für seine innovativen und individuellen Interpretationen der Musik von heute wie auch der Musik früherer Epochen, hat Clemens Merkel seinen eigenen Stil als Geiger entwickelt, oft charakterisiert als zugleich intensiv, präzise und sensibel.

Bemerkungen zu "l'hiver monastique - 70 consolations harmoniques pour violon"

Ritual, Ordnung, Balance als Elemente klösterlichen Lebens und kompositorischen Schaffens zeigen eine Parallele auf zwischen der Ordnung von Mönchen und der Ordnung in der Musik - beide innerhalb eines Netzwerks von hochorganisierten Zellen lebend. Das Werk "l'hiver monastique" verwendet einfache numerische Permutationen, die als harmonische Felder konturiert und in einer Serie von rhythmischen Mustern ausgedrueckt werden - eine Widerspiegelung mönchischen Lebens. Die klösterliche Stille findet ihr Echo im beständigen Klang der Violine - ein Fokus, der keine Unterbrechung duldet. Dieses Projekt ist ein sich beständig erweiternder Vorschlag für das Zusammenwirken der verschiedenen Künste. Raum für Interpretation ensteht durch den elementaren Zugang zu musikalischem Material, welches sich durch einen immer wechselnden Kontext wie von selbst entwickelt, ein organisches Gebilde, welches zu einem von immer mehr Teilnehmern bespielten Netzwerk wird.